Anna Krumpholz
Architektin und künstlerische Gestalterin
Spiel | Denk | Fühl | Arbeit –
werkt das Zeug oder zeugt das Werk?
Architektin und künstlerische Gestalterin
Spiel | Denk | Fühl | Arbeit –
werkt das Zeug oder zeugt das Werk?
Drei Tage in der Woche arbeitet Anna Krumpholz als Architektin an konkreten Realisierungen von Gebautem, im sogenannten Ernst des Lebens. Die anderen Wochentage gehören dem Spiel des Lebens. Diese Arbeit erscheint so vielschichtig wie ihr Atelierterrain. An den Fenstern
stehen dichtgereiht Pflanzen, die meisten davon »Vervielfältigungen« und selbst gezogene Ableger. An den Wänden hängen Fotografien, Skizzen, Materialmuster, Kleinplakatiges, Versuchsanordnungen, alt und neu Gewordenes und Werdendes, Aquarelle, Tuschezeichnungen, Abstraktionen, Variationen, Fundstücke, Erinnerungen, ein einzelnes Wort blindgeprägt, mit leuchtend neongelbem Kreppband angeheftet und so weiter – ein poetisches Universum aus Suchen und Finden zwischen Tasten und Begreifen. Das Handwerkliche – die Hände und das Werken – wird zu einer sinnlichen Welterfahrung. Dazu gesellt sich das Schreiben und Denken und alles zusammen entspringt zu Beziehungs- und Erforschungskanälen der Weltaneignung.
Anna Krumpholz spannt nicht einfach nur einen Bogen von pragmatischer Erwerbsarbeit zu freien, persönlich-künstlerischen Versuchsanordnungen. Ihre spielerischen Vertiefungen gehen in alle Richtungen und verbinden all diese Richtungen. Was sich dafür anbietet, was sich dabei ihrem Staunen in den Weg stellt, was sie dafür braucht, das eignet sie sich an –
Materialien, Werkzeuge, Knowhow. Sie folgt den Strömen ihrer Ergründungen durch alle Disziplinen – heiter, selbstverständlich und beharrlich. Hier gelten keine Einbahnschilder monokultureller Konventionen, Rollen und Disziplinen. Die Ergebnisse dieser Wege sind genauso vielgestaltig wie die Prozesse selbst. Es zeigen sich schwebende Zwischenstationen beharrlicher Verbundenheitsanalysen – was zusammen gehört, das wird zusammen betrachtet, gedacht, gefügt und gebracht.
Anna Krumpholz verknüpft ihre persönliche und berufliche Entfaltung wie eine Archäologin auf den Spuren von verborgenen und vergrabenen Flüssen. Das Buch als Artefakt und künstlerisches Gefäß ist in all dem ein wesentlicher Ausdruck ihrer Erforschungen. Hier zeigen sich die Naben ihres Gewordenseins in unmittelbar erfahr- und begreifbaren Vertiefungen,
zum Beispiel bei »NOEMA – griech. vónμa: das Gedachte, Erkenntnis- oder Denkinhalt«. Das verwörterte »Gedachte, der Erkenntnis- und Denkinhalt« in Schwarz und Weiß schichtet sich in seinen Kontexten in ein transparent-fächerndes Viel-und-leicht. Oberflächen werden aufgebrochen, geöffnet und bewegt. Sie werden durchlässig, beginnen zu atmen und verbinden sich mit ihrem Dahinter und Davor.
stehen dichtgereiht Pflanzen, die meisten davon »Vervielfältigungen« und selbst gezogene Ableger. An den Wänden hängen Fotografien, Skizzen, Materialmuster, Kleinplakatiges, Versuchsanordnungen, alt und neu Gewordenes und Werdendes, Aquarelle, Tuschezeichnungen, Abstraktionen, Variationen, Fundstücke, Erinnerungen, ein einzelnes Wort blindgeprägt, mit leuchtend neongelbem Kreppband angeheftet und so weiter – ein poetisches Universum aus Suchen und Finden zwischen Tasten und Begreifen. Das Handwerkliche – die Hände und das Werken – wird zu einer sinnlichen Welterfahrung. Dazu gesellt sich das Schreiben und Denken und alles zusammen entspringt zu Beziehungs- und Erforschungskanälen der Weltaneignung.
Anna Krumpholz spannt nicht einfach nur einen Bogen von pragmatischer Erwerbsarbeit zu freien, persönlich-künstlerischen Versuchsanordnungen. Ihre spielerischen Vertiefungen gehen in alle Richtungen und verbinden all diese Richtungen. Was sich dafür anbietet, was sich dabei ihrem Staunen in den Weg stellt, was sie dafür braucht, das eignet sie sich an –
Materialien, Werkzeuge, Knowhow. Sie folgt den Strömen ihrer Ergründungen durch alle Disziplinen – heiter, selbstverständlich und beharrlich. Hier gelten keine Einbahnschilder monokultureller Konventionen, Rollen und Disziplinen. Die Ergebnisse dieser Wege sind genauso vielgestaltig wie die Prozesse selbst. Es zeigen sich schwebende Zwischenstationen beharrlicher Verbundenheitsanalysen – was zusammen gehört, das wird zusammen betrachtet, gedacht, gefügt und gebracht.
Anna Krumpholz verknüpft ihre persönliche und berufliche Entfaltung wie eine Archäologin auf den Spuren von verborgenen und vergrabenen Flüssen. Das Buch als Artefakt und künstlerisches Gefäß ist in all dem ein wesentlicher Ausdruck ihrer Erforschungen. Hier zeigen sich die Naben ihres Gewordenseins in unmittelbar erfahr- und begreifbaren Vertiefungen,
zum Beispiel bei »NOEMA – griech. vónμa: das Gedachte, Erkenntnis- oder Denkinhalt«. Das verwörterte »Gedachte, der Erkenntnis- und Denkinhalt« in Schwarz und Weiß schichtet sich in seinen Kontexten in ein transparent-fächerndes Viel-und-leicht. Oberflächen werden aufgebrochen, geöffnet und bewegt. Sie werden durchlässig, beginnen zu atmen und verbinden sich mit ihrem Dahinter und Davor.
Die Architektin und künstlerische Gestalterin schwingt sich von einer aufleuchtenden Idee zum nächsten lustvollen Ausprobieren, von tastenden Versuchen, großen Vorhaben und kleinen Fundstücken zur nächsten forschenden »Tiefenbohrung«. Ihre Kunst findet nicht allein
in ihrem Atelier oder auf Ausstellungen statt, sondern im Spektrum des Lebens selbst. Ihre »Strategie« formt sich aus wacher Lebendigkeit und neugierigem Interesse. Ihre Zukunft entfaltet sich aus diesem Tanz der Gegenwart. Sie wird sich zeigen, genauso wie jeder nächste Schritt.
in ihrem Atelier oder auf Ausstellungen statt, sondern im Spektrum des Lebens selbst. Ihre »Strategie« formt sich aus wacher Lebendigkeit und neugierigem Interesse. Ihre Zukunft entfaltet sich aus diesem Tanz der Gegenwart. Sie wird sich zeigen, genauso wie jeder nächste Schritt.
von Clemens Schedler | Büro für konkrete Gestaltung
/ im Juni 2023